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Das Kdenlive-Team hatte ja angekündigt, evtl. im Laufe dieses Jahres (2020) beim Rendern eine GPU-Unterstützung einzubauen. Aktuell ist es wohl noch nicht so weit.
Da ich zurzeit Probleme mit meinem DVI-Dual-Link-Anschluss habe (für meinen Moni erforderlich) habe, überlege ich, mir schon jetzt eine Grafikkarte zuzulegen. Wenn ich hierfür aber Geld ausgebe, dann sollte es eine Grafikkarte sein, die voraussichtlich beim Rendern mit Kdenlive massive Geschwindigkeitsvorteile bieten wird. Über andere Foren erfuhr ich bereits, dass auch sehr einfache Grafikkarten diese Beschleunigung mit ich bringen würden, da die teuren Effekte (z.B. Shader-Einheiten) für PC-Spiele beim Rendern nicht benötigt würden. Wenn das stimmt, möchte ich eine möglichst passiv gekühlte einfache Grafikkarte verwenden wie z.B. eine Radeon R5 230 mit 2GB DDR3-RAM. MSI und Sapphire bieten derartiges für 45 bis 80 Euro an. Zudem ist wohl die Leistungsaufnahme relativ gering, sodass meine Stromkosten nicht zu sehr steigen werden. Immerhin läuft mein PC rund 4 bis 6 Stunden täglich und die Videoarbeiten, für die ich die Karte benötige, habe ich ja nur ab und zu. Aktuell rendert ein 1920 x 1080 50fps Video reduziert auf 1080p720 50fps von 30 Minuten Dauer etwa 2 bis 3 Stunden lang. Mein PC: Manjaro Linux auf Intel i5-7400 3GHz 4 Kerne / 4 Threads, 16GB RAM, Intel OnBoard-Graphic 630 Frage also: Würde die jetzige Anschaffung einer solch einfachen und passiv gekühlten Grafikkarte (z.B. Radeon R5 230) mir in der kommenden Kdenlive-Version einen erheblichen Geschwindigkeitsgewinn beim Rendern bringen? |
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GPU Unterstützung scheint ein schwieriges Unterfangen zu sein, da Kdenlive auf MLT und FFPEG als Unterbau aufbaut. Zudem ist es schwierig eine Lösung für Linux und Windows zu haben. Die Idee ist, eine Software zu integrieren die AMD, NVIDIA und INTEL gleichwertig unterstützt. Wann diese Lösung kommt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls nicht vor der Version 20.08 im August.
Probiere zu Rendern mit "Parallel processing" und setzte Threads auf 0 (Null) (mehr Optionen -> rechts oben). Wenn es nicht funktioniert dann das parallel processing wieder ausschalten. Mit der Version 20.04 kommt das scaling der Preview welches das playback merklich beschleunigt. |
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Danke für deine Antwort. Die Geschwindigkeit im Preview hat mir bisher noch keine Probleme bereitet. Es geht mir nur um den Renderprozess bei der Erstellung des Endprodukt.
Auch ich habe die Information gewinnen können, dass Kdenlive auf das MLT-Framework aufsetzt. Sowohl Nvidia als auch AMD-Grafikkarten unterstützen mittlerweile beides, nämlich Open-CL und CUDA. Open-CL ist halt OpenSource, CUDA ist proprietär NVIDIA-Code. CUDA soll einfacher zu handhaben und leistungsfähiger sein, als CUDA. Mir ging es in meiner Frage darum, wie viel der Funktionalität einer Grafikkarte eigentlich beim Rendern von Videos genutzt wird. Im Forum Slashcam.de wurde mal beschrieben, dass die meisten Funktionen in den heutigen Grafikkarten für das Rendern von Vektorgrafiken in Spielen benutzt wird und für das Rendern von Videos gar nicht benötigt wird. Genau das hat mich ja auf die Idee gebracht, eine möglichst einfache, kostengünstige Grafikkarte mit geringer Leistungsaufnahme / Passivkühlung anzuschaffen, die aber natürlich die für das Video-Rendering erforderlichen leistungssteigernden Funktionen beinhalten muss. Genau darauf zielte meine Frage ab und ich brachte Grafikkarten auf Basis von Radeon R5 230 ins Spiel. Vielleicht ist darauf eine Antwort möglich, obwohl Kdenlive noch gar nicht so weit ist? |
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Ich würde keine Radeon R5 230 kaufen da sie von 2014 ist und eventuell Probleme mit deinem System machen kann (Hatte dies auch mit meiner uralten AMD-GraKA unter Win7). Schau hier der Vergleich zu meiner Grafikkarte: https://gpu.userbenchmark.com/Compare/N ... 39vsm12264 .
Wenn, dann spare und nimm etwas Neueres. Ich denke Kdenlive läuft unter Windows besser da es OpenGL unterstützt und alle Rechenkerne auslasten kann. So habe ich längstens 3:1 Renderzeiten. |
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Mag sein, dass Kdenlive unter Windows eine bessere GPU-Unterstützung hat. Ich habe mich aber bereits 2018 aus Datenschutzgründen dazu entschlossen, nach Windows 7 kein Windows mehr einzusetzen (nur noch in VMs) und möglichst alles unter Linux laufen zu lassen.
Nun bin ich deinem Tipp gefolgt und habe tatsächlich eine passive Ausführung der GTX 1650 gefunden: Palit GeForce GTX 1650 KalmX Die liegt aber immerhin schon bei 175 Euro. Dafür löst sie mein Monitor-Anschlussproblem und ist passiv / geräuschlos und hat „nur“ durchschnittlich 75W Leistungsaufnahme. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme meines PC wird dadurch aber leider auf über 150 Watt steigen, was ich natürlich nicht so gut finde. Vielen Dank für deine wertvolle Antwort! |
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Die GTX 1650 hat maximal 75Watt Leistungsaufnahme, da sie vom Motherboard gespiesen wird (Kein Externer Stromanschluss vom Trafo). Meine braucht im Schnitt so zwischen 20-30Watt und nur wenn sie 100% ausgelastet ist ca. 70Watt. Warte mit dem Kauf da die GTX 165 mit GDR6 RAM (stattGDR4) angeboten wird: https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 98639.html
Übrigens, meine 1650 hat einen Lüfter den ich aber nicht höre. |
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Nun hab ich mir doch schon die Palit GTX 1650 gegönnt. Ohne sonderliche Installation neuer Treiber aus den Repos lief die Karte auf Anhieb unter Manjaro!
Allerdings stellte sich kein Geschwindigkeitsgewinn unter KDenlive ein, egal mit welchen Einstellungen. Auch ein BIOS-Update brachte nix. Die Karte erwärmt sich auf ca. 31°C, was nur ca. 3°C über der Temperatur im PC-Gehäuse entspricht. Beim Rendern erhöht sich die Temperatur der Graka bestenfalls um 2°C. Daraus schließe ich, dass sie de facto am Rendern nicht beteiligt ist. Durch Recherche fand ich heraus, dass nVidia in seinen Treibern eine Schnittstelle zu ffmpeg integriert hat, die sich NVencode und NVdecode nennt. Angeblich soll diese ähnlich schnell rendern können, wie die CUDA-Technik. Voraussetzung dafür ist aber die Installation des proprietären nVidia-Treibers und nicht die freien Treiber von nouveau. Nachdem nun alles damit lief, habe ich wieder mein Beispiel-Video aus Kdenlive gerendert. Die Ergebnisse sind leider enttäuschend:
Bei allen vier Rendervorgängen musste die CPU (des PC) immer ca. mit 70% Last arbeiten. Mit den proprietären nVidia-Treibern startet Kdenlive erheblich schneller und nutzt dabei bis zu 45% GPU-Leistung und bis zu 38% des Graka-RAM (4 GB). Während des Rendervorgang werden durchschnittlich 5% der GPU-Leistung und bis zu 12% Graka-RAM benutzt. Aber Achtung! Die o.g. Renderzeiten sind der Wert, den Kdenlive zu Beginn des Rendervorgang anzeigt. Während ich dies hier schrieb, ist das Rendern des letzgenannten Beispiel weiter voran geschritten. Jetzt zeigt Kdenlive plötzlich eine voraussichtliche Renderzeit von 3 Stunden 22 Minuten an, kurz darauf wieder 2 Stunden 42 Minuten.... Die Fähigkeiten der Verbinung zwischen nVidia und ffmpeg auf meinem System habe ich dann noch im Terminal getestet:
Nebeneffekte der Grafikkarte: Ich habe eine 120 MB mit Passwort gezippt. Die Graka beschleunigte dies enorm und hatte in der Abteilung "Graphics" bis zu 65% Last. Meine Frage nun: Gibt es noch irgend eine Einstellung, mit der ich die derzeitigen Verhältnisse verbessern kann? Oder muss ich warten, bis Kdenlive die GPU / nVidia-Treiber beim Rendern besser unterstützt? |
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Hallo,
ich verwende Kdenlive 20.04.1 mit MLT 6.21.0 auf einem Notebook mit Windows 10 und einer 1.Grafikkarte Intel UHD Graphics 630 und einer 2.Grafikkarte NVIDIA Geforce GTX 1070. Unter Settings kann man unter OpenGL Backend bis zu vier Dinge aktivieren. Welche hab ich zu aktivieren? Wenn ich unter Settings "Run Config Wizard" starte, dann sagt er mir, dass er eine NVIDIA Hardwarebeschleunigung gefunden und aktiviert hat. Aber davon merke ich nichts beim Rendern. Was mache ich falsch? Danke! Gruß Lutz |
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Hi Lutz!
Du machst nichts falsch. Kdenlive ist betr. Hardware-Rendering einfach noch nicht so weit. Ich habe mich hier nicht mehr beteiligt, weil ich auf Shotcut umgestiegen bin. Das hat zwar eine weniger klare Bedienoberfläche und bietet wesentlich weniger Effekte als Kdenlive. Es rendert aber hardwareunterstützt deutlich schneller als Kdenlive. Und bitte nicht falsch verstehen! Kdenlive ist ein prima Programm. Vielleicht komme ich darauf später wieder zurück. |
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gibt es für Windows Forschritte?
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Wir sind daran GPU Rendering für die Timeline und das Rendern zu integrieren (mal sehen ob es für 22.08 reicht). Aber ob das Rendern dann wirklich schneller wird hängt von der Anzahl Effekten die eingesetzt werden ab. Effekte können im Moment nur von der CPU gerechnet werden. So schaltet Kdenlive dann immer zwischen GPU du CPU hin und her.
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